Tarjei Bø: Eine Biathlon-Legende verabschiedet sich
Worauf es ankommt, ist nicht wie lange man lebt, sondern wie man sein Leben nutzt.
23. März 2025. Oslo, Holmenkollen-Berg. Hier, wo alles angefangen hat, wo Tarjei Bø groß geworden ist und sich zu einem Top-Athleten entwickelt hat, beendet er auch seine Karriere. Das Massenstart-Rennen markierte das Ende einer mehr als 15-jährigen Sportlaufbahn, die im Dezember 2009 in Pokljuka begann. Als 21-Jähriger erreichte er damals in Slowenien den 37. Platz im Einzel und träumte bereits von internationalen Titeln. Heute kann Tarjei mit 35 Jahren auf eine extrem erfolgreiche Karriere zurückblicken, in deren Verlauf er alles gewonnen hat: die Kristallkugel, olympisches Gold, WM-Gold... Sein Leben ist wie ein Roman. Seine Karriere ist ein eigenständiges Kapitel in der Geschichte seiner Disziplin.
Die Kristallkugel 2011
In Styrn, im Südwesten von Norwegen beginnt seine Erfolgsgeschichte am 29. Juli 1988. In einem Land, wo Skilangläufer Starstatus haben wie andernorts Fußballer, entscheidet Tarjei sich für den Biathlon. Schon frühzeitig lässt sich sein Ausnahmetalent erkennen. 2006 wird er im Alter von 18 Jahren in den USA Weltmeister im Einzel bei den Junioren.
Drei Jahre später nimmt er an seinem ersten Weltcup teil.
Im Jahr darauf holt er in Vancouver an der Seite von Ole Einar Bjoerndalen und Emil Svendesen den olympischen Titel in der Staffel.
Am Ende seiner zweiten kompletten Wettkampfsaison gelingt ihm 2011 das absolute Nonplusultra: er gewinnt die Weltcup-Gesamtwertung.
Ein gemeinsames Abenteuer über neun Jahre
Tarjei verfolgt seine Karriere zielbewusst und erlebt dabei Höhen - wie drei WM-Titel 2013 - und Tiefen - keine Einzel-Medaille bei den Olympischen Spielen 2014.
Er inspiriert und lässt sich nicht unterkriegen. Er ist dynamischer Leistungsträger und erfahrener Leader im norwegischen Team als sein kleiner Bruder Johannes Bø in die Nationalmannschaft aufgenommen wird. So stehen 2015 in Kontiolahti beide Brüder auf dem Podest.
2016 lernt Tarjei die französischen Top-Biathleten Martin und Simon Fourcade kennen und entdeckt durch sie die Marke Julbo. Er war auf Anhieb von unserem Ansatz, unserem Innovationsgeist und unserer Philosophie begeistert und übernahm die Rolle als Markenbotschafter in Norwegen.

Julbo hat es Tarjei zu verdanken, dass die Marke z.B. mithilfe einer Partnerschaft mit dem norwegischen Biathlonverband heute im norwegischen Biathlonsport sehr präsent ist. „Vom ersten Tag an als ich zu Julbo kam, wusste ich sofort, dass ich im richtigen Team gelandet bin,“ erzählt Tarjei Bø. Ein Team, das an einem Strang zieht, hoch motiviert ist und mir maximale Energie gibt, um Top-Leistungen abzurufen. Und natürlich die besten Brillen hat.“
Er war an der Entwicklung unserer Produkte Aero, Intensity, Aerospeed, Fury, Rush und Ultimate beteiligt. Sein absoluter Favorit war jedoch das Visier-Modell Sniper, von dem er sich nie wieder trennte. Mit ihm und mit Martin zusammen haben wir das Modell zum Musthave in puncto Schutz, Komfort und Leistung vor allem bei schlechtem Wetter weiterentwickelt.
Ein anderer Weg
Seine Karriere endet hier. In Oslo. An diesem Sonntag im März in einem der schönsten Stadien der Welt schreibt er das letzte Kapitel seiner Sportkarriere. Doch er weiß bereits, wie seine Geschichte weiter gehen wird. Zusammen mit seinem Bruder Rasmus hat er angesichts seines anstehenden Rückzugs aus dem Sport bereits eine Fensterfirma gegründet. Wir bei Julbo behalten ihn als großen, aber bescheidenen Sportler in Erinnerung, der für unsere Mitarbeiter, die ihn über die Jahre begleiteten, immer ein offenes Ohr, ein Lächeln auf den Lippen und einen netten Spruch übrig hatte, in erfolgreichen Zeiten ebenso wie in Momenten, wo es nicht so gut lief.
TAKK TARJEI